Traditionelle Iftar-Veranstaltung der Union mit Politik und Gesellschaft

Gemeinsam das Fasten brechen: Ein Zeichen der Offenheit und der Toleranz

Bereits zum 16. Mal lud die Union der türkischen und islamischen Vereine in Krefeld und Umgebung e. V. (Union), am 24.05.2018, Vertreter der Bürgergesellschaft zum Fastenbrechen in den Krefelder Hof ein.

Zahlreiche Vertreter aus Religion, Politik, Wirtschaft und Behörden folgten der Einladung, um gemeinsam die Tradition des abendlichen Fastenbrechens im heiligen Monat Ramadan zu begehen.

Für die Rund 20.000 Krefelder Muslime ist der Ramadan ein Monat der Besinnung, der Erkenntnis und der Einkehr. Es geht um die spirituelle Verwirklichung des Gläubigen, indem der Blick vom Körper auf den Geist gelenkt wird. Das Zusammensein mit der Familie und mit Freunden erfährt in diesem feierlichen Monat besondere Aufmerksamkeit.

In seinen Begrüßungsworten dankte der Vorsitzende der Union, Herr Mesut Akdeniz, den Gästen für ihre Teilnahme und teilte mit, dass er mit dem Iftar-Abend den Standpunkt der Union und seiner Mitgliedvereine deutlich machen möchte. „Wir wollen mit diesem Abend ausdrücken, dass wir – allesamt – zusammengehören, beieinander, beisammen, weil wir eine Gemeinschaft sind, eine Einheit. Wir begegnen uns mit Respekt. Sind offen und warmherzig, sind füreinander da und übernehmen Verantwortung für unser Gemeinwesen. Weil wir alle Krefeld sind. Wir leben in Krefeld und wir gehören zu Krefeld. Mit unserer Herkunft und unserer Religion.„, so Akdeniz.

Für mich sind Kopftuch, Kirchturm, Davidstern, Hindu-Tempel ein lebendiger Ausdruck gesellschaftlichen Reichtums unserer Stadt, der auf vielseitige Weise unsere Kultur und unsere Öffentlichkeit prägt. Es macht uns besonders, vielfältig und interessant. Wir alle formen, bilden

und gestalten unsere Stadt: Natürlich auch Atheistinnen, Esoteriker und spirituell Gleichgültige. Und dieses Recht – sogar die Pflicht – der Mitgestaltung lastet auf uns allen. Diese Verantwortung trägt jeder von uns auf seinen Schultern„, führte Akdeniz weiter in seiner Eröffnungsrede aus.

Zum Schluss seiner Rede wies Akdeniz daraufhin, dass die vielfältige Gesellschaft immer mehr unter Druck gerät, weil die rechtspopulistischen und –extremistischen Parteien in Europa immer stärker werden. Weiter appellierte Akdeniz: „Wir brauchen Mutige, die diesen Trend durchbrechen. Engagierte, die dieser Entwicklung entgegenwirken. Eine offene und vielfältige Gesellschaft lebt von einer starken Gemeinschaft, die bereit ist, sich für sie einzusetzen. Position zu beziehen. Stellung einzunehmen„.

Nach der Rede von Herrn Akdeniz folgten die Reden des türkischen Religionsattaché Herrn Akpınar, der über die Bedeutung des Ramadans erzählte und dem Abgesandten des türkischen Generalkonsulats Düsseldorf, Herrn Erizgi, der die Glückwünsche und die Grüße der Generalkonsulin Frau Şule Gürel übermittelte.

Am Fastenbrechen nahmen auch Vertreter der christlichen Gemeinden teil: Herr Hans-Joachim Hofer als neuer Vorsitzender des Katholikenrates der Vorsitzender des Evangelischen Gemeindeverbandes Krefeld, Herr Volker Hendricks, die mit ihren Reden besinnliche Themen ansprachen. Auch nahm Frau Tamara Stepanova als Vertreterin der Jüdischen Gemeinde in Krefeld teil.

Frau Tagrid Yousef, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, und der erstmalige Leiter des neuen Fachbereichs Migration und Integration, Andreas Pamp, gingen gemeinsam auf die Bühne, um ihre Reden zu halten. Frau Yousef erzählte über ihre persönlichen Ramadan-Erfahrungen, wobei Herr Pamp auf die Missstände der Ausländerbehörde in der Vergangenheit hinwies und sich bei den Anwesenden für diese entschuldigte. Er beteuerte die prekäre Situation in Zukunft verändern zu wollen.

Die stellvertretende Geschäftsführerin der Union und gleichzeitig die Moderatorin des Abends, Frau Taibe Karaman, bedankte sich für die „herzlichen“ Äußerungen der Redner und holte im Anschluss an die Grußworte den Imam der Yunus Emre Moschee, Herrn Erol Güneş für

die Rezitation des Gebetsrufs auf die Bühne, wonach alle Gäste das gemeinsame Fastenbrechen begingen und am Essenstisch die Gelegenheit für intensive Gespräche nutzten.

Nach dem Iftar-Empfang hielt der Ehrengast des Empfangs, Herr Dr. Hakkı Arslan, Lehrender im Institut für Islamische Theologie an der Universität Osnabrück, einen Vortrag.