Der traditionelle Friedhofsbesuch am Arefe-Tag
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Auch an dem diesjährigen Vortag des Ramadanfestes (Arefe) am 04.07.2015 organisierte die Union der türkischen und islamischen Vereine in Krefeld und Umgebung e. V. (Union) den jährlichen Friedhofsbesuch.
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Am „Arefe-Tag“, am Vortag des Ramadan- oder Opferfestes, besuchen die Muslime weltweit muslimische Grabfelder. So wird die Sunnah des Propheten Mohammed (Friede und Segen sei auf ihm) auch in Krefeld gelebt. Die Muslime treffen sich, rezitieren den Koran, beten und gedenken an ihre verstorbenen Angehörige.
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„Dabei kommt es nicht drauf an, ob ein eigener Verwandter auf dem Friedhof begraben ist. Es ist ein Dienst an die Verstorbenen. Doch viel wichtiger ist es, dass altbewährte und wichtige Traditionen weiter gelebt werden, so auch dieser Friedhofsbesuch. Denn derartiger Brauch ist ein Gewinn für alle Besucher, denn der beste Lehrer ist der Tod“, erklärte der Vorsitzende der Union, Herr Mesut Akdeniz über die Wichtigkeit derartiger Friedhofsbesuche.
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Die muslimischen Gräberfelder bestehen in Krefeld seit 1997. Krefeld war eine der ersten Städte in Deutschland, die Beerdigungen nach islamischem Ritus zuließ – einschließlich dem Sargverzicht. Früher wurden die Bestattungen in der Heimat durchgeführt. Seitdem für viele Muslime Krefeld zur Heimat geworden ist, finden immer häufiger Beerdigungen hierzulande statt. Derzeit liegen mehr als hundert Krefelder in den Grabfeldern – mittlerweile gibt es auch vergessene Gräber, die besondere Pflege bedürfen. Um diese kümmern sich die Mitglieder der Gemeinde regelmäßig vor den islamischen Feiertagen, so auch dieses Jahr.
Eine Woche vor dem Arefe-Tag haben sich die ehrenamtlichen Helfer der Union auf dem Friedhof in Elfrath versammelt, die islamische Grabstätte gepflegt und Wildwuchs entfernt. Dieser Aufgabe kommt die Union seit ca. 16 Jahren nach.
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„Wir möchten mit derartigen Aktionen zeigen, dass wir uns eigenstätig einbringen und einen Beitrag für Krefeld leisten“, so Akdeniz nach dem Friedhofsbesuch.